„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 3. Februar 2018

Flüchtlinge

Das eigentliche Unwort des Jahres 2017, das eigentlich schon lange ein solches ist und wohl auch noch in den nächsten Jahren bleiben wird, ist „Flüchtling“. Man kann dieses Wort nicht mehr benutzen, ohne dass es sofort zu überschäumenden Emotionen kommt. Auf der einen Seite die Refugiphilen, für die jeder durch die Welt ziehende Nomade automatisch pauschal und generalisierend zum „Flüchtling“ mutiert, zum Edlen vom Elend getriebenen Goldmenschen, dem Harm und Lüge fremd sind und der auch sonst alle nur irgendwie positiven und liebenswerten Eigenschaften in sich vereinigt, anders als das hassenswerte spießigweiße Nachbarspack. Und auf der anderen Seite die Xenophoben, die alles Fremde ablehnen und pauschal und generalisierend zum Bösen an sich erklären. Der eigentliche Witz ist, dass es sich um zwei relativ kleine aber lautstarke Ränder handelt. Dazwischen zerrieben werden alle, die mit Realismus an die Völkerwanderung herangehen und zwischen Kriminellen, Glücksrittern und Hilfsbedürftigen unterscheiden.

Seltsamerweise sind es genau diejenigen, die Diversität predigen, die solche beim Thema Fremde kategorisch ablehnen. Jeder, der es auch nur wagt, zwischen Hilfsbedürftigen (selbst laut UNO keine 2% der das Mittelmeer per NGO-Fährdienst Überquerenden) und Glücksrittern zu unterscheiden, wird bereits als pauschal fremdenhassendes Nazi-Ekel gebrandmarkt, denn darunter geht es heute nicht mehr. Die Spalter der Gesellschaft sind jene, die behaupten, es gäbe keine Mitte sondern nur entweder grenzenlose Liebe und Selbstaufopferung für alles Fremde oder abgrundtiefen Hass auf das Leben an sich. Es sind genau jene Linken und Wellkammisten, die sich selbst als die Guten empfinden, die mit ihrer pauschalen Verachtung und ihrem pauschalen Hass auf alle Kritiker und ihrer reflektionsbefreiten Liebe zu allem, mit dem sie ihren Kritikern ihren Hass zu spüren geben können, einen Keil in die Gesellschaft treiben, angestachelt von einer politischen Elite, die nach dem System „teile und herrsche“ gar kein Interesse an einer durchmischten Gesellschaft hat, sondern zwei möglichst lautstarke Feindgruppen bezwecken, um im Windschatten deren Trommelfeuers ihre Grauslichkeiten unbemerkt umsetzen zu können.
Und unterstützt werden sie von den mit Steuermillionen pressegeförderten und von Soros-Agenturen billig mit Meldungen versorgten Medien, die brav die immer gleiche Leier spielen, egal wie ausgenudelt die Saiten sind und wie dissonant die Töne klingen.

Und so findet sich auch heute das Unwort im „Standard“ in mehreren Meldungen, als würde es um „Flüchtlinge“ gehen bei dem, um was es geht.
So heißt es hier:

Kriegsszenen zwischen Flüchtlingen in Calais“

Das Original war noch origineller, man kann es aus der URL noch herauslesen, es hieß „Schwerverletzte bei Massenschlägereien unter Flüchtlingen in Calais“, wurde aber nach einigen Protesten, dass es bei einer Massenschlägerei wohl kaum um einen Vorgang handelt, bei dem Schusswaffen benutzt werden, abgeändert. Was blieb, waren die „Flüchtlinge“, die ja ganz offensichtlich keine sind. Es sind Glücksritter und latent Kriminelle, die in Calais herumlungern, mit Waffengewalt ihren Willen zu erzwingen suchen und sich strikt jeder staatlichen Fürsorge entziehen. Und sich eben untereinander Bandenkriege liefern und inzwischen aus einer ehemals kleinen aber feinen Hafenstadt in Nordfrankreich eine „Drecksloch-Stadt“ afrikanischen Ausmaßes gemacht haben. Schutz und Hilfe Erflehende würden sich in staatlicher Obsorge darüber freuen, endlich in Sicherheit etwas Neues aufbauen zu können und nicht im permanenten Krieg gegen Sicherheitskräfte, Polizei, Bevölkerung und sich selbst eine ganze Stadt jahrelang mit Kriminalität, Gewalt und Terror überziehen. Hindert aber die Schreibknilche nicht daran, weiterhin von „Flüchtlingen“ zu lügen.

So sehen sie aus, die traumatisierten und vor Assads Fassbomben flüchtenden Frauen und Kinder von Aleppo:

Von einer bewaffneten und aggressiven Horde junger afrikanischer Männer kann da wirklich niemand reden außer xenophoben rassistischen ultrarechten Hetzern. Also Realisten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Vertreter unterschiedlicher Nationalitäten östlich von Calais aneinandergeraten.“

Ja eh, da gab es schon mal was vor 80 Jahren, das hatte aber andere Hintergründe und betraf andere Nationalitäten, gewissermaßen näherliegende.

Noch nie ist aber ein solches Ausmaß an Gewalt festgestellt worden.“

Ach, da muss man nur deutsche Grüne und Linke fragen, die können sicher bestätigen, dass das auf dem Oktoberfest schon lange so Brauch ist. Eigentlich gibt es da jedes Jahr Massenschlägereien und Schießereien zwischen den ganzen Huberts und Günthers, nur berichten die Medien da nicht drüber, weil die alle rassistisch sind.

NGOs werfen der Polizei ein wenig zimperliches, ja brutales Vorgehen vor; Schlafende würden mit Tränengas "geweckt" und mit Schlägen vertrieben.
Collomb erklärte dagegen, seit 2016 sei kein einziges Fehlverhalten der Polizei registriert worden. Für den Gewaltausbruch macht er bewaffnete Schlepperbanden verantwortlich.“

Tja, das wird ganz besonders lustig, wenn sich der Verdacht in den Hinterkopf pflanzt, dass es sich bei den Vertretern dieser „NGO‘s“ und den Vertretern der „Schlepperbanden“ um die gleichen Personen handelt.

Calais wird dennoch ein Problem bleiben, denn einen Ausweg weiß niemand.“

Doch. LePen. Uiuiui…

Kommen wir zu etwas Bekloppterem. Auch wenn es wieder um „Flüchtlinge“ geht. Und zwar hier:

Kinderkostüm „Flüchtling“: Verkleidung wird bei Amazon verkauft“

Ah. Amazon verkauft Verkleidungen. Wer hätte das gedacht. Gerade rund um Fasching eher aufsehenerregend. Und dann auch noch als „Flüchtling“ - na, da geht es rund. Wird komplett von Schneeflöckchen gekapert, in der Luft zerrissen, niedergeschrien.
Ob man das schön findet, sei dahingestellt, das spielt auch keine Rolle. Dass in England, wo das Ganze herkommt, Flüchtlingskinder aus den Weltkriegen bis heute Helden von Kinderbüchern sind und deshalb solche Kostüme verkäuflich sind, während im deutschsprachigen Kontinentaleuropa solches eher nicht positiv beschrieben wird, spielt auch nur eine untergeordnete Rolle. Bemerkenswert ist die Empörung, die künstlich aufgepeitschte Aufregung, die von Medien wie dem „Standard“ noch befeuert wird. Es taucht das Unwort „Flüchtling“ auf, und im gleichen Moment setzt das Denken aus und das limbysche System übernimmt die Argumentation. Wie in Calais, nur mit anderen Mitteln. Verbale Eisenstangen, mediale Knarren.

Das Kostüm sei geschmacklos und menschenverachtend, so der Tenor.“

Na und? „Menschenverachtend“ ist ein Totschlag-Wieselwort aus der Floskelbingokiste für faktenfreie Berufsempörte. Kann man unter „ich weiß nicht weiter, aber ich muss irgendwas sagen um dich ins Unrecht zu setzen“ abbuchen. Und Geschmack ist etwas, was niemand objektiv bewerten kann. Immerhin gab es da mal so einen peinlichen Auftritt im TV, ich glaube 2016, wo bei einer Promi-Gala die Wellkamm-Schickeria, um sich mal so richtig als „Flüchtling“ zu fühlen wie ein kleiner Junge, der sich als Indianer verkleidet, erwachsene Schauspieler und Schickeria-Bobos Schwimmwesten überzogen und in Schlauchboote setzten. Leider nur im Festsaal und nicht mitten auf dem Mittelmeer mit Fahrtrichtung südwärts. Das hätte mir dann wieder besser gefallen.

Also was soll jetzt die Aufregung? Wenn sich die Wellkamm-Bobos gegenseitig auf die Schulter klopfen und als „Flüchtlinge“ kostümieren ist das meiner Meinung nach weit geschmackloser, als wenn englische Kinder den Anfang von „Narnia“ nachspielen. Aber es geht in Wirklichkeit ja um etwas ganz anderes: die Deutungshoheit. Schneeflöckchen ertragen nämlich einen Gedanken nicht: dass ihre Meinung, ihre Deutung, nicht die einzig gültige auf der Welt ist. Dass irgend jemand etwas anderes denkt. Dass irgend jemand auch nur akzeptieren kann, dass jemand was anderes denkt. Da knallen denen schon alle Sicherungen raus und sie toben los, wegen jeder Kleinigkeit.
Man muss immer wieder an die Reaktionen auf Mohammed-Karikaturen denken. Da erkennt man eine Bruderschaft im Geiste zwischen linken und muselmanischen Schneeflöckchen.

Folge: Alle Rezensionen wurden gelöscht (was gut ist, denn es wurde dort nur Hass ausgesprüht und nach dem eigenen Adrenalinpegel die vermeintliche politische Unkorrektheit bewertet und nicht die Produktqualität) und der Begriff „Flüchtling“ wurde aus dem Namen gestrichen (was übel ist, weil es die Kreischbojen mal wieder bestätigt hat, anstatt sie demonstrativ zu ignorieren). Und das Teil ist etwas billiger geworden (wodurch sich auch nicht mehr davon verkaufen lassen wird).

Warum aber die ganze Aufregung? Wegen dem Wort „Flüchtling“? Weil die Kinder nicht schwarz sind? Keine Adidas-Anzüge und Nike-Schuhe tragen, keine Schwimmweste und kein Schlauchboot dabei haben? Kein iPhone und kein Samsung in der Tasche? Weil selbst diese harmlose Verkleidung, für die Kinder damals wahrscheinlich ihren Lieblingsteddy geopfert hätten, ein Elend und eine Not widerspiegelt, die man heute bei „Flüchtlingen“ eher nicht findet, die angeblich zigtausende Dollar für den NGO-Fährdienst nach Lampedusa ausgeben und mit dem Smartphone Bilder von der Ankunft nach hause whatsappen?

Wenn es nach den Schneeflöckchen geht, dürfte man zum Fasching gar nichts mehr verkleiden. Keine Cowboys (Waffennnarren) oder Indianer (Kulturkolonialismus) oder Prinzessinnen (Sexismus). Nur mit einem Kostüm hätten sie wohl kein Problem, das man bei Amazon auch kaufen kann, nämlich dem Zeichen für die Weiblichkeit und Freiheit der Frau:

Ob der „Standard“ bei „Amazon“ auch schon angefragt hat, ob sich eine Burka mit den Werten des Versandhauses verträgt?

Freitag, 2. Februar 2018

Nicht, daß es einen überraschte

von LePenseur


... wenn herauskommt, daß der Falter eine in jeder Hinsicht »linke« Postille ist — aber diese Dreistigkeit sucht doch irgendwie ihresgleichen ... Im »Falter« vom 31.1.2018 findet sich der Hinweis:
Die besten Kontakte, um hier Licht ins Dunkel bringen zu können, hat der Germania- Chef jedenfalls: Illustrator des Germania-Buches ist laut Impressum dessen Vater [XY]".
Im »Falter« ist der Name ausgeschrieben. Mit anderen Worten: der »Falter« wußte bereits vor einer Woche, dass ein SPÖ-Mann das Büchlein illustriert hat, und er hat dies nicht nur vor der Wahl bewußt verschwiegen, sondern geht er auch jetzt noch darauf mit keinem Wort ein. 

Ein Sittenbild linker Parteiservilität. Vor Jahren trug ein Buch, das sich mit Fragen der Medienethik auseinandersetzte, den besorgten Titel:

»Journalismus: Beruf ohne Moral?«

Linkspostillen wie der »Falter« beweisen uns schlagend: das Fragezeichen kann man ruhig weglassen.  ... .

Arschkarten, mal wieder

Kaum ist das Klicken der Handschellen hinter dem Rücken eines Kinderschänders mit Nazi-Hobbykeller, der zum Verdruss des gleich mal die FPÖ rotzig antwitternden Herrn Fußi auch noch SPÖ-Mitglied war, im Gekreisch um ein Liederbuch, über das die Leute zwar nichts wissen aber trotzdem alle ein Urteil fällen, verklungen, wird der nächste Kinderschänder, diesmal ein auf jugendliche Knaben stehender Schwuler, festgenommen. Und diesmal ist es auch wieder nicht die erste vermutete Adresse – schwul und kinderfokussiert, der ist doch sicher Grüner? - sondern ein Stadtrat aus der ÖVP. Jetzt ist der Proporz wieder hergestellt.

Zum Glück für die türkisen Schwarzen wurden anscheinend keine Nazi-Devotionalien bei dem Sugardaddy gefunden. Sonst hätte sich Mikl-Leitner auch noch von der Zusammenarbeit mit sich selbst distanzieren müssen. Mindestens eine Armlänge oder so.
Bei #metoo dürfen die Opfer eher nicht mitmachen. Sind eh bloß Buben. Mutmaßlich auch noch weiße. Die können sich gleich mal dran gewöhnen, in unserer Gesellschaft bereits mit der Arschkarte in der Hand geboren worden zu sein.

Beim Thema Arschkarte: manchmal ziehen die auch Frauen, weil andere Frauen den Männern den Spaß verderben wollen.
In der Formel 1 werden die Grid-Girls (für ewiggestrige alte Säcke: Boxenluder) abgeschafft. Zu sexistisch und wahrscheinlich zu sexy für die verkniffenen Spaßbremsen irgendwelcher Feminazi-Kreischclubs. Um das mal optisch darzustellen:

Feministin:

Grid Girls:

Grid Girls sind jetzt keine von asiatischen Menschenschmugglern unterdrückte und mit Drogen und Passentzug zur Prostitution gezwungene Mädchen sondern junge hübsche Frauen, denen es einfach Spaß macht, sich über Castings zu solchen Veranstaltungen vorzuarbeiten, wo sie berühmte und coole Männer, die auch noch reich sind und gut Auto fahren können, treffen oder einfach nur geile Partys feiern können. Ein Nebenjob, ein bisschen Werbung in der Modelbranche – und das alles freiwillig. Die haben jetzt die Arschkarte. Weil das, was sie tun, Männern gefällt, bekommen Feminazis Schnappatmung und Hassanfälle.

Es ist etwas Spaßfeindliches, und dafür sind die Moral- und Sittenwächter (früher alte verklemmte Katholibans aus der Dorfkirche und deren Frauen, die wirklich niemand jemals leicht bekleidet sehen wollte; heute selbstgefühlt progressive antiheteronormative und antisexistische Progressive und ihre feministischen Lebensabschnittsdominas, die meist auch keiner wirklich leicht bekleidet sehen will) vulgo Spießer immer zu haben.

Nichts gegen Spießer, es muss auch Menschen geben die Korinthen kacken, aber blöd wird es, wenn die mit ihrer Spaßvernichtung durchkommen.
Und es ist etwas wirklich Pittoreskes daran, dass genau jene, die damals andere als Spießer verhöhnt und die Befreiung der Frau hauptsächlich von lästigen Klamotten gefordert und gefeiert haben (und die „Femen“-Kreischbojen machen bis heute mit nichts anderem auf sich aufmerksam, als blank zu ziehen), sich heute darin gefallen, jede Zurschaustellung von Weiblichkeit und Schönheit zu verdammen und das keusche Kopftuch und die Burka als wahre Befreiung der Frau zu feiern.

Warum die Formel 1-Verantwortlichen jetzt vor den Kreischtussen in die Knie gehen, anstatt die einfach genau so zu ignorieren, wie sie es schon seit Jahren tun und die es auch verdient haben, weiß ich nicht. Es wird nicht besser, wenn man denen nachgibt und deren Idiotie befeuert. Es kommt garantiert die Forderung nach nächsten Schritten.

Ich wäre ja dafür, zur Hälfte, also quotisch, Grid-Boys einzusetzen. Und zwar dann, wenn mindestens die Hälfte der „Fahrenden“ weiblich sind, ebenso die Hälfte der „einen fahren Lassenden“ vulgo Cheftechniker, außerdem die Hälfte der Betanker, Monteure und Reifenwechsler. Außerdem müssen mindestens die Hälfte der Boliden mit pinken Hello-Kitty-Bildern beklebt werden und die Pilotessen bekommen ein pinkes Muschi-Mützchen aufgesetzt. Die Autos werden auf 55 PS gedrosselt und es gilt Tempo 30 in jeder Kurve, außerdem werden bei Fahrerinnen, um Chancengleichheit herzustellen, die Zeiten zum fehlerfreien Einparken in der Box nicht mitgezählt. Dann endlich ist die Formel 1 da, wo weite Teile unserer Politik und Wirtschaft heute auch schon sind: im Keller. Wo früher der Schwarze Mann wohnte. Der hat aber inzwischen Asyl in Cottbus bekommen, deshalb ist da jetzt jede Menge Platz...

Donnerstag, 1. Februar 2018

Ein Mann mit Mut

von LePenseur



... ist offenbar der ÖVP-Bürgermeister von Wiener Neustadt, den DiePresse zu Udo Landbauer interviewt hat:
Im Land schließt die ÖVP eine Zusammenarbeit mit Udo Landbauer aus. In Wiener Neustadt koalieren Sie als ÖVP-Bürgermeister bereits mit ihm und wollen das weiter tun. Wie passt das zusammen?
Klaus Schneeberger: Für das Auge passt das nicht zusammen. Aber wenn man in die Tiefe blickt, dann wird man für mein Verhalten Verständnis haben.
Wieso sollte man?
Würde ich heute eine neue bunte Regierung in Wiener Neustadt bilden, und die Causa wäre bekannt, würde ich Landauer nicht in der Stadtregierung akzeptieren, weil er eine Belastung für den Beginn einer neuen Periode darstellt.
Und für das Weiterarbeiten in der Koalition ist er keine Belastung?
Es ist ein Unterschied, ob ich jemanden neu in eine Regierung aufnehme, oder ob ich ihn aufgrund von Vorwürfen, die noch nicht nachgewiesen sind, abberufe. Ich arbeite seit drei Jahren mit Udo Landbauer in der Regierung zusammen, und er ist in dieser Zeit in keinster Weise nur im Ansatz nationalistisch oder irgendwie abwegig aufgefallen. Er war loyal, hat mitgearbeitet. Es ist ein Vertrauensverhältnis entstanden.
Sie sind auch Klubobmann der niederösterreichischen ÖVP. Hätte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nicht auf Ihr Urteil verlassen können?
Ich habe Verständnis für die Landeshauptfrau. Ich würde an ihrer Stelle genauso handeln. Es geht darum, ob ich jemanden neu aufnehme oder jemanden abberufe. Das ist ein ganz gravierender Unterschied. Auch wenn das viele so vielleicht nicht sehen wollen.
Udo Landbauer sagt, dass er die antisemitischen Lieder nicht kennt. Glauben Sie ihm?
Herr Landbauer sagte, dass das Buch über 270 Seiten hat, er kann nicht alle Lieder gekannt haben. Und ich habe derzeit keinen Grund, ihm nicht zu glauben.
Man kann an dem einen oder anderen Satz immer noch rummäkeln, das geht ja immer. Aber: so ein Interview ist etwas, was ich einem heutigen Berufspolitiker kaum zugetraut hätte! Irgendwie zwar selbstverständlich — aber doch eben ganz und gar nicht selbstverständlich! — einen Menschen, zu dem man aufgrund positiver Zusammenarbeit Vertrauen gefaßt hat, nicht einfach auf Zuruf in den Wind zu schießen. Und doch heute fast undenkbar.

Wer den Satz »Unsere Ehre heißt Treue« auch nur zitiert, steht heute mit einem Fuß im Gefängnis. Man darf berechtigte Zweifel anmelden, ob die, deren Koppel dieser Spruch einst zierte, ihm wirklich gerecht wurden. 

Daß unsere Zeit und ihre Politik es freilich nicht mehr wird, steht leider außer Frage ...

Die alten Germanen

Jetzt ist also das Germanen-Lied auch in anderen Liederbüchern aufgetaucht. Oh, wie kann das nur sein?
Ganz einfach: es ist ein altes studentisches Sauflied aus einer Zeit, als Hitler noch als Weißkäse im Schaufenster lag, oder um es etwas weniger blumig zu sagen, als Rotz ohne Bremse. Der ursprüngliche bzw. inzwischen aus dem Ursprung abgewandelte Text hat deshalb mit Nazis auch gar nichts zu tun, nicht einmal ansatzweise, wie man hier nachlesen kann:

Es saßen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins;
sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins.

Refrain:
Und eins und zwei und drei und vier:
Sie soffen unheimlich viel Lagerbier.
Und fünf und sechs und sieben und acht:
Sie soffen die ganze Nacht.

Da Trat in ihre Mitte
ein Jüngling römischen Blut’s:
„`Grüß Gott, ihr alten Germanen,
ich bin der Tacitus.“,

Da hoben die alten Germanen
zum Bergmannsgruße die Hand.
„`Glück auf, du römischer Jüngling,
du bist uns wohl bekannt.“‚

Da hoben sie an zu saufen
so manchen Tropfen Met.
Sie würfelten um ihre Weiber–
es wurde ziemlich spät.

Da mixten die alten Germanen
dem Römer einen Trank.
Den soff er fröhlich hinunter,
bis er zu Boden sank.

Da lachten die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
und ließen ihn trinken und trinken:
ein Glas und immer noch eins!

Und als am anderen Morgen
der Römer den Schaden besah,
schrieb er mit zitternden Händen
an seine Germania:

„`Wir sind zwar keine Germanen
doch üben wir uralten Brauch.
Wir würfeln nicht um unsre Weiber,
doch saufen können wir auch!“‚

Und das ist unsre Devise,
an dieser halten wir fest:
„`Früh ist noch keiner gestorben,
der bis ins Alter gezecht.“‚

Die Melodie ist einfach, der Text ebenso, also ein typisches Sauflied. Kann man zu beliebig vielen Humpen singen, auch wenn es erst in Grölen und dann in unverständliches Lallen übergeht. Texttreue ist unwichtig und eigentlich geht es nur um die Fortsetzung des Stadiongrölens beim Fußball in der Kneipe und mit anderen Texten.
Deshalb gibt es auch haufenweise Umdichtungen. Und in politisch brisanten Zeiten blühen natürlich auch politische Spottlieder. Und so entstand in der Katholischen Studentenvereinigung Münster 1939 ein Spottlied auf die Nazis, das in den katholischen und elitären, die primitiven Sozialisten nationaler Coleur zutiefst verachtenden Burschenschaften bald die Runde machte und sich bis heute in deren Liederbüchern wiederfindet:

Es lagen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
Sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins.
Da trat in ihre Mitte
ein Römer mit eitlem Gruß:
Heil Hitler, Ihr alten Germanen
ich bin der Tacitus.

Da hoben die alten Germanen
zum deutschen Gruß die Hand:
Heil Tacitus, Bruder der Achse,
Du bist uns artverwandt.
Nun trat in ihre Mitte
ein alter Araberscheich,
Der sprach zu den alten Germanen:
Wann kehren wir heim ins Reich?

Da rief der Schah von Persien:
Erst sind mal wir an der Reih,
Wir Indogermanen aus Asien,
Verwandte von Goebbels und Ley.
Da sagten die alten Germanen,
das machen wir doch gleich,
Ihr braucht nicht mehr lange zu warten,
Dann kommt Ihr ins Großdeutsche Reich.

Da trat in ihre Mitte
der Bock von Babelsberg,
Er hatte ne große Klappe
von Wuchs war er ein Zwerg.
Er sprach zu den alten Germanen
und grüßte mit „Sieg Heil“,
Da wurden die alten Germanen
mit einem Male so …lustig.

Es lagen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
Sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins,
Sie soffen noch zwei, noch drei, noch vier,
Sie soffen unendlich viel Lagerbier,
Sie soffen noch fünf, noch sechs
noch sieben, noch acht:
Sie soffen die ganze Nacht.

Und jetzt habe ich ein kleines Verständnisproblem. Dieses Spottlied ist nämlich etwa so Nazi-verherrlichend wie Böhmermanns Ziegenfickererguss den Erdogan verherrlicht. Zu Zeiten des Rotzgebremsten wären die Burschis, die beim Absingen solcher Strophen erwischt wurden, wahrscheinlich selbst in Auschwitz unter die Dusche geschickt worden.
Und so bleiben nur zwei Fragen:

Erstens:
Warum wurde in der Germania zu Wiener Neustadt irgendwann, wahrscheinlich weit nach der Nazi-Zeit, eine geschmacklose Zeile über den Holocaust eingebastelt? Es ist ja okay, auch nach der Hitlerei noch Spott über die Nazis zu gießen, denn es gibt ja alte und neue Anhänger, und wie man sieht gibt es die parteiübergreifend, und denen darf man ruhig eine einkellen. Nennt sich Meinungsfreiheit und lebt eh meist nach dem System „Wie du mir so ich dir“, man bleibt sich also nichts schuldig. Trotzdem passt die Juden-Zeile da nicht rein. Wo ist da der Witz? Das unterbietet ja sogar den Humor von Böhmermann, und das muss man erstmal schaffen.

Zweitens:
Wenn man die Holocaust-Zeile wieder ausschwärzt, was bleibt dann für ein Text übrig? Richtig: der eines Spottliedes über die Nazis. Wenn also ein junger Burschi mit 15 oder so aufgenommen wird und ein solches Liederbuch mit geschwärzter Zeile bekommt, dann findet der am Rest des Liedes nichts Anstößiges. Was soll daran anstößig sein, die Hitlerei zu verscheißern? In einem Sauflied?
Ich kann da keinerlei Fehlverhalten irgend eines jungen Mitglieds und auch späteren Funktionärs erkennen. Wenn man Landbauer igrendwas an seiner ansonsten zur Schau gestellten Gesinnung vorwerfen kann, dann soll man das bitte tun, aber mit diesem Lied? Einer Hitler-Verarsche??

Und jetzt bekommt das ganze noch einen anderen Ruch: Wenn die ganze Nazi-Verherrlichung eine an den Haaren herbeigezerrte Wahlkampflüge nach Silberstein-Schema ist, warum wird dann jetzt, noch vor eindeutigen Ermittlungsergebnissen, hektisch von der Regierung die Auflösung der Burschenschaft als Verein vorangetrieben und ein SPÖ-ler, der ein Liederbuch mit einem Nazi-Spottlied illustrierte, sofort aus der Partei gefeuert? Kann es sein, dass die SPÖ vor lauter Aktionismus, um sich als die Guten darzustellen, vor Allem nach zwei Einzelfällen in zwei Tagen, hektisch einen alten Genossen abschießen, um sich als Sauberpartei hinzustellen?
Das System Bauernopfer wäre in Kerns SPÖ ja nicht zum ersten Mal angewandt.
Es bleibt fragwürdig.

Mittwoch, 31. Januar 2018

Der Held

Es war eine herzzerreißende Geschichte. Als sich nach dem Konzert des Pop-Sternchens Ariana Grande in Manchester ein friedensreligiöser Sprenggläubiger zu seinen 72 Jungfrauen detonierte, überrollte eine Welle der Hilfsbereitschaft die Stadt; jeder, der in der Nähe war, eilte den Opfern zu Hilfe und rettete so viele Verletzte, wie er nur konnte.

Ganz besonders hervorgetan hat sich ein junger Obdachloser, der sofort zu den Verletzten eilte und in dessen Armen weinenden Auges eine junge Frau an den Folgen des Attentates verstarb. Selbstlos versorgte er Verletzte, half ihnen auf die Beine und zeigte der Welt damit genau das, was sie sehen will: dass es eben herzliche, selbstlose und wahrhaft gutherzige Menschen gibt, die jenseits des Rennens nach Mammon im Schatten dahinvegetieren, deren wahres Leuchten des Herzens im Dunkel der Schatten der Armut niemand sieht und die erst in solch schrecklichen Minuten ihre wahrhafte Schönheit zeigen, wenn gutbetuchte Menschen egozentrisch das Weite suchen. Die Emotionen schlugen hoch bis in den Himmel, die Medien drängelten sich um den rührenden Retter, erkoren ihn zum „Held von Manchester“, ließen sich immer wieder seine Geschichte erzählen, wie er den Verzweifelten Mut gab und den Verletzten auf die Beine half und eine junge Frau in seinen Armen ihren Verletzungen erlag.

Und so erweichte er das Herz des ganzen Landes, denn wie konnte es sein, dass so ein strahlender Held auf der Straße leben muss, dass ihm nicht einmal ein Dach über dem Kopf bleibt? Eine Fundraising-Seite wurde eröffnet und Spenden wurden gesammelt, denn wie kann eine Gesellschaft es zulassen, diesen wahren Helden weiter auf der Straße verkommen zu lassen, jetzt, wo jeder gesehen hat, was für ein verehrungswürdiger Halbgott er ist? Mädchen spendeten ihr Taschengeld, Frauen weinten ob des harten Loses dieses wundervollen Helfers.

Bis die Polizei die Bilder der Überwachungskameras auswertete. Da kamen plötzlich Zweifel an der Geschichte, denn irgendwie sah das alles etwas anders aus, als der Gute in die Mikrofone der bereitwillig von glückstrunkenen Jungjournalistinnen mit feuchten Augen und vor Erregung bebendem Busen geheuchelt hat.
Nix da Hoffnung geben. Nix da auf die Beine helfen. Nix da Sterben in seinen Armen.
Eine verletzte Vierzehnjährige hat er nicht unterstützt sondern ausgeplündert und auch andere Verletzte hat er bestohlen, Handys und Geldtaschen samt EC-Card kassiert, von denen er sich auch noch Geld behoben hat. Am Ende bleibt ein gesperrtes Spendenkonto, die Girlies bekommen ihr Taschengeld zurück und der lügnerische Plünderer ein Dach über dem Kopf, aber die Fenster vergittert.

Was ist jetzt daran so bemerkenswert? Ich meine, außer der Tatsache, dass mal wieder die Realisten mit ihren fiesen Vorurteilen, die aus Lebenserfahrung resultieren, im Recht geblieben sind. Daran hat man sich ja schon gewöhnt.
Zwei Dinge gibt es zu bedenken.

Erstens:
Wenn die Polizei nicht auf der Suche nach den Hintergründen dieser Bluttat eines irren Sprenggläubigen die Kameras ausgewertet hätte, würde dieser Typ jetzt in einer von gutgläubigen Spendern bezahlten Wohnung hocken und dort sein Hehlergut horten. Die Medien haben sich auf die Geschichte gestürzt und diese hochgekocht, denn sie passte in das politisch korrekte Weltbild vom edlen Obdachlosen, der, wäre er auch noch schwarz und Transvestit und Geflüchteter gewesen, wahrscheinlich zum Millionär geworden wäre. Man glaubte ihm jedes Wort seiner tränenrührenden Lügengeschichte, weil man sie glauben wollte. Weil sie passte. Weil sie richtig war. Denn es geht in der postfaktischen Emotionsblase, in der unsere Gesellschaft in den eigenen Untergang schwebt, nicht mehr darum, was real ist, es geht darum, was sich richtig anfühlt.
Und diese Medien, diese einer plumpen Lüge frei- und bereitwillig aufsitzenden Schreibknilche, die einen Dieb zum Helden hypeten, einfach, weil sie es wollten, die wollen dem Rest der Welt das Recht auf Berichterstattung absprechen, ja am Liebsten verbieten, weil alle anderen Fake News verbreiten, wenn sie recherchierte oder selbst beobachtete Vorgänge beschreiben, denn nur sie selbst sind die Wahrheitsmedien, die Qualitäts-Nachrichtenproduzenten, die Faktenchecker.
Die gefährlichsten Lügner sind die, die selbst glauben, nur die Wahrheit zu erzählen.

Zweitens:
Wenn jeder einfach eine Geschichte erzählen kann, die leicht emotional zu Beeinflussende und nach Glücksbesoffenheit Lechzende ohne zu hinterfragen aufsaugen und glauben, einfach, weil sie sie glauben wollen, weil sie in ihr Weltbild passen, ihre Ideologie stützen, ihre innere Schulter klopfen weil sie schon immer wussten dass die Wilden die besonders Edlen sind, und keiner hinterfragt, ja hinterfragen darf, ob da überhaupt ein Körnchen Wahrheit zu finden ist – dann kann jeder dahergelaufene Märchenerzähler mit einer herzzerreißenden Geschichte über eine lebensgefährliche Flucht, neben ihm im Hagel der Fassbomben niedersinkende Geschwister, tote an den Strand gespülte Kinder und traumatisierende Verfolgung durch brutale Schergen hier lächelnd diese postfaktisch-emotionsgeleitete Idiotengesellschaft abkassieren, die für herzzerreißende Märchen jeden Preis bezahlt und bereit ist, sich selbst für wundervolle Geschichten abzuschaffen.

Wenn schon ein einziger britischer Obdachloser die ganze Gesellschaft hinters Licht führen kann, wie ist das dann mit unseren Politikern und Medienschaffenden, die mit Märchen über arme Flüchtende und traumatisierte Kinder, die in Aleppo in den Armen ihrer sterbenden Eltern dem Verbrennen ihres einzigen Teddybären zusehen müssen, die emotionsgeleiteten Heulsusen mit tränenrührigem Gefühlsgedusel versorgen und die Gesellschaft in Wellkammbesoffenheit manipulieren?
Traue niemandem.
Schon gar nicht jemandem, der die Macht hat, dich zu bescheißen,
Denn die Macht zu besitzen, heißt, sie zu benutzen. Sagt der Realist mit Lebenserfahrung.

Dienstag, 30. Januar 2018

Einzelfälle

Gestern der Kinderschänder mit dem Nazi-Keller und der Waffensammlung, heute der Illustrator des Nazi-Liederbuches der „Germania“. Schon zwei Einzelfälle von Nazis in der SPÖ in dieser Woche, und heute ist erst Dienstag…
Hat der Fussi schon getwittert?

Kurz beurteilt

von LePenseur


Sachverhalt:

Der eine ist Chef einer Organisation, der nichts davon wußte, daß ein Mitglied eines Vereins, dem er ebenfalls angehört(e) vor Jahren unanständige, ja strafbare Liedtexte verfaßt hat.

Der andere ist Chef einer Organisation, der — wir vermuten es wenigstens — nichts davon wußte, daß ein Mitglied dieser Organisation seit Jahren kleine Mädchen mißbraucht hat.

Fragestellung:

1.  Erklären Sie, ob das Texten von unanständigen und strafbaren Liedern oder der Kindesmißbrauch das Strafdelikt mit höherem Handlungsunwert ist.

2. Ziehen Sie die sich daraus ergebende Schlußfolgerung, welchem Chef dafür, daß ein anderer etwas gemacht hat, wovon er nichts wußte, der Rücktritt nahegelegt werden könnte.

3. Versuchen Sie zu erläutern, warum die unter 2. zu ziehende Schlußfolgerung in Österreich vermutlich zu einer anderen Lösung führt als man aufgrund des Punktes 1. erwarten könnte.


»Du mögest in interessanten Zeiten leben«

von LePenseur


... ist, wie die meisten wissen werden, ein besonders hinterhältiger chinesischer Fluch. Er könnte, wenn folgender Artikel von Eric Margolis nicht völlig aus dem kleinen Finger gesogen wurde, für uns alle freilich eine durchaus »inconvenient truth« der Extraklasse werden:
While we agonize over such life and death questions as clumsy men groping women and the crucial need for gender and racial ‘inclusion,’ let me spare a few seconds thought to something really important and scary:  Russia’s doomsday nuclear torpedo.


Codenamed by NATO ‘Kanyon,’  it’s reportedly something new and terrifying, a ‘third strike’ weapon designed to obliterate the US east and west coasts in a nuclear war.   US intelligence seems to think this doomsday weapon is very real indeed.


I just re-watched for the umpteenth time the wonderful, 1964 Kubrick film, ‘Dr. Strangelove’ and marveled anew at how prescient this razor-sharp satire was.  In the film, the Soviets admit they ran out of money to keep up the nuclear arms race with the United States.  Their answer was to create a secret, automated doomsday nuclear device that would destroy the entire planet in the event of a major war.
Na, liebe Leutchen aus dem Pentagon — worauf wartet ihr denn noch? Hipp-hipp-hurra in den Krieg gegen den (ebenso pöhsen wie tumben) Iwan!? Wäre doch gelacht, wenn die Amis nicht Moskau in Schutt und Asche legen, und Putins schäbige Überreste auf CNN — oder einem anderen »embedded« Propagandakanal — der wohlig schauernden Öffentlichkeit präsentieren können. Bzw. mangels noch lebender Öffentlichkeit bloß »könnten« — wenn dieser Artikel, wie gesagt, nicht völlig aus dem Finger gesogen ist ...

Was bei Artikeln von Margolis allerdings nicht unterstellt werden kann. Leider, denn der Mann hat schon zu oft recht gehabt.

Die Linksextremen entdecken das Bürgerliche Recht

Es lebe die AfD! Ehrlich! Was die mit ihrer bloßen Existenz schaffen, ist schon ein Wahnsinn. Es werden Präzendenzfälle geschaffen, und die Linksfront in ihrem Furor merkt noch nicht einmal, wie sie sich mit ihren eigenen Argumenten das Wasser abgraben. Selbst der anfängliche Jubel über das NetzDG des ultralinken Pitbull Maas ist inzwischen saurem Aufstoßen gewichen, weil jetzt linksextreme Hetze und linksradikale Gewaltaufrufe ebenso von Fratzenbuch und Zwitscherbude gelöscht werden wie immer mehr migrations- und merkelablehnende Kommentare. Doch lernt die linksextreme Front irgendwas? Bis jetzt nicht.

Und so durfte ich gestern einen Kommentar von Herrn Prantl in seiner legendären Alpenpravda konsumieren, der mir wirklich einen schönen Abend bescherte. Denn er hat Recht. Absolut sogar. Jedes seiner Worte zur Begründung, warum man AfD-Mitglieder offen diskriminieren und aus Vereinen aussperren darf, ist absolut wahr. Man lese und staune:

Darf ein Fußballverein Aufnahmeanträge ablehnen? Die juristische Antwort ist klar: Er darf. Bei der Aufnahme in den Verein handelt es sich um einen Vertrag, einen Eintrittsvertrag - und der Verein ist nicht verpflichtet, jeden Bewerber zu nehmen. Es gilt die Vertragsfreiheit. Der Vertrag kommt nur dann zustande, wenn der Verein dem Antrag zustimmt. Das ist keine Diskriminierung, das ist Recht: Ein Verein kann sich aussuchen, wen er zum Mitglied haben will. Eine Pflicht zur Aufnahme ergibt sich nur, wenn dies in der Satzung ausdrücklich geregelt ist. Ansonsten kann der Verein nicht gezwungen werden, Querulanten, Problembären oder sonst ihm missliebige Personen aufzunehmen. Ausnahmen kann es dann geben, wenn der Verein Monopolstellung hat, und der Bewerber (zum Beispiel, weil er aktiver Sportler ist) auf ihn angewiesen ist, um bei Wettkämpfen antreten zu können. Dann wäre Ablehnung rechtsmissbräuchlich. Das ist nicht die Konstellation bei den derzeitigen Streitigkeiten.“

Es genügt ja, Sympathisant zu sein. Man muss nicht aktiv sein, allein einem anderen Verein anzugehören oder nur ihn für wählbar zu halten, in dessen Reihen und an dessen Rändern es zu inhumanen Unappetitlichkeiten kommt, reicht aus.
Gut so.

Denn jetzt kommen wir nochmal auf den Punkt zurück, ob ich als Unternehmer eine Bekopftuchte oder einen Fusselbart ablehnen darf, weil sie oder er sich zu einer als Religion verkleideten Ideologie bekennt, die sich nicht nur auf ein Buch beruft, dessen hauptsächlicher Inhalt aggressive Eroberung und Vernichtung der Ungläubigen ist, sondern derer aktiver fundamentaler Rand für den Hauptanteil an zigtausenden Terrortoten in den letzten Jahren Verantwortung trägt. Sympathie zu diesem Verein ist mit den hohen humanistischen Standards in meinem Unternehmen leider nicht vereinbar, deshalb muss ich offensichtlich bekennende Muslime leider außen vor lassen, kaufe nur bei Lieferanten die keine Muslime beschäftigen und verkaufe auch nicht an muslimische Kunden.
Und wenn ich das samt dem Hinweis auf den solches begründenden Kommentar eines Herrn Prantl auf die website meines Unternemehnes stelle und das anonym der Kahane-Stasi melde, bin ich mal gespannt, was der Herr Prantl daraus macht. Ob er das genauso verteidigt, wie er müsste, wenn er objektiv wäre.
Gut, ich weiß, die Worte „Prantl“ und „objektiv“ in einen Satz zu häkeln erfordert eine speziell gekrümmte Nadel aus rotem Weichgummi, aber ich lasse das jetzt mal so stehen.

Dafür nehme ich mir mal den Anfang von seinem oben zitierten Absatz vor und formuliere ein bisschen um:

Darf ein Unternehmen Bewerbungen ablehnen? Die juristische Antwort ist klar: Es darf. Bei der Aufnahme in ein Unternehmen handelt es sich um einen Vertrag, einen Beschäftigungsvertrag - und das Unternehmen ist nicht verpflichtet, jeden Bewerber zu nehmen. Es gilt die Vertragsfreiheit. Der Vertrag kommt nur dann zustande, wenn das Unternehmen der Bewerbung zustimmt. Das ist keine Diskriminierung, das ist Recht: Ein Unternehmen kann sich aussuchen, wen es zum Mitarbeiter haben will. Eine Pflicht zur Aufnahme ergibt sich nur, wenn das Unternehmen ein Staatsunternehmen oder eine Behörde ist, das bzw. die dem Diskriminierungsverbot des GG Art.3(3) folgen muss. Ansonsten kann das Unternehmen nicht gezwungen werden, Querulanten, Problembären oder sonst ihm missliebige Personen aufzunehmen.“

Passt schon. Haben Ultralinke langsam begriffen, wie das bürgerliche Privatrecht funktioniert? Weil sie es rein zufällig mal für sich entdeckt haben, es ihnen nützlich scheint? Na dann, bitte, mir soll es recht sein, dass mich solche Linksfanatiker endlich verstehen, wenn ich ihnen das Vertragsrecht zitiere, zur Not mit Hinweis auf einen ihrer Schreibknilche, der das schon mal auch für Linke verständliche Weise formuliert hat.

Seine penible Aufzählung des Grundgesetzes, das übrigens für Vereine ebenso irrelevant ist wie für Privatunternehmen, denn das GG nimmt den Staat gegenüber dem Bürger an die Kandare und nicht umgekehrt, also garantiert dem Bürger seine Rechte gegenüber dem Staat und begründet nicht Forderungen des Staates an den Bürger, hat eine kleine Lückenpressenlücke: die politische Anschauung. Der Artikel 3 Absatz 3 des GG ist da recht eindeutig:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Wie gesagt, das GG ist der Schutzschild des Bürgers gegen den Staat, das gilt also nicht für private Vereine, aber eben auch nicht für dem Privatrecht unterstehende Privatunternehmen.
Der Herr Prantl hat ja schon korrekt auf das Vertragsrecht verwiesen.
Danke für diese Klarstellung, Herr Prantl!
Ich gehe jetzt mal das Muselverbot für meine Firma online stellen.
Und linke Querulanten werden sowieso beim ersten Mucks gefeuert.

Montag, 29. Januar 2018

Irgendwie rätselhaft ...

von LePenseur


Da gibt es einen Funktionär einer Partei in Niederösterreich, bei dem knapp vor der Landtagswahl in allen Medien breitest berichtet wurde, er sei Mitglied einer Burschenschaft, die zu Zeiten, als er selbst zwar erst elf Jahre alt war, ein Liederbuch herausgegeben habe, welches ... ... nun, wir kennen die Geschichte — sie wurde letzte Woche ja wahrlich oft genug wiederholt.

Und dann gibt es einen Funktionär einer Partei in Niederösterreich, bei dem knapp vor besagter Wahl die Handschellen klickten (genauer gesagt: Donnerstag letzter Woche), weil er nicht bloß im Verdacht steht, zwei seiner Enkelkinder mißbraucht zu haben, sondern bei einer Hausdurchsuchung in seinem Keller außerdem zahlreiche Waffen gefunden wurden — darunter Schlagringe und Handgranaten, außerdem wurden diverse NS-Devotionalien sichergestellt. (Quelle)

Seltsamerweise fand zweiterer Sachverhalt seinen Weg in Österreichs Medien erst nach der Wahl in Niederösterreich — was sicherlich nicht das mindeste damit zu tun haben wird, daß es sich im ersten Fall um einen FPÖ-Mandatar handelt, im zweiten Fall aber um einen SPÖ-Mandatar.

Ich bin mir sicher, daß unsere österreichischen Justizbehörden in ihrer nie gesehenen Objektivität und Unparteilichkeit hier nicht den geringsten Unterschied zwischen Parteizugehörigkeiten machen, und unsere ebenso objektiv und überparteilich berichtenden Medien auch nie auf die Idee kämen, im ersten Fall gar etwas hochspielen zu wollen, im zweiten hingegen zu vertuschen.

Aber, wo denkt man hin! Es war sicher ganz anders: unglückliche Zufälle haben einfach die aktuelle Berichterstattung verhindert; wie das Schicksal so spielt, ist sich das vor der Wahl einfach nicht mehr in der Zeitung oder im ORF ausgegangen. Oder so halt.

Aber ganz sicher!

Nachklänge zur Wahl

von LePenseur


Recht interessant, was die »Wählerstromanalyse« zur gestrigen Landtagswahl in Niederösterreich verrät:

DiePresse titelt — durchaus korrekt — daher »Wählerströme: ÖVP verlor am meisten an FPÖ und Nichtwähler«. Wenn man die gestrige Berichterstattung so Revue passieren ließ, hatte man freilich den Eindruck, daß der ganz große Sieger »ÖVP« hieß (die allerdings 1,15%-Punkte verloren hatte), auch die SPÖ sich über einen Zuwachs um 2,35%-Punkten nach dem Katastrophenergebnis von 2013 ganz großartig freuen konnte, die GrünInnen mit einem Minus von 1,64%-Punkten doch jubeln konnten, und die Pinken über ihren erstmaligen Landtagseinzug mit 5,15% sowieso — und nur die Freiheitlichen mit einem schlappen Mehrgergebnis von 6,55%-Punkten eigentlich keinen Grund zum Feiern hätten, und besser unterirdisch gehen sollten, weil sie die Verdoppelung ihres Stimmanteils nicht ganz erreicht hatten.

Die Wählerstromanalyse zeigt freilich ein anderes Bild — und u.a., daß die FPÖ mehr Nichtwähler mobilisieren konnte, als von ihr umgekehrt zu den Nichtwählern abwanderten, womit die These, die Skandalisierung der FPÖ in den letzten Tagen hätte ganz großartig Effekt gezeigt, doch eher auf schwachen Beinen steht.

»Du mögest in interessanten Zeiten leben«

von LePenseur


Das ist, wie die meisten wissen werden, ein besonders hinterhältiger chinesischer Fluch. Er könnte, wenn folgender Artikel von Eric Margolis nicht völlig aus dem kleinen Finger gesogen wurde, für uns alle freilich eine durchaus »inconvenient truth« der Extraklasse werden:
While we agonize over such life and death questions as clumsy men groping women and the crucial need for gender and racial ‘inclusion,’ let me spare a few seconds thought to something really important and scary:  Russia’s doomsday nuclear torpedo.


Codenamed by NATO ‘Kanyon,’  it’s reportedly something new and terrifying, a ‘third strike’ weapon designed to obliterate the US east and west coasts in a nuclear war.   US intelligence seems to think this doomsday weapon is very real indeed.


I just re-watched for the umpteenth time the wonderful, 1964 Kubrick film, ‘Dr. Strangelove’ and marveled anew at how prescient this razor-sharp satire was.  In the film, the Soviets admit they ran out of money to keep up the nuclear arms race with the United States.  Their answer was to create a secret, automated doomsday nuclear device that would destroy the entire planet in the event of a major war.
Na, liebe Leutchen aus dem Pentagon — worauf wartet ihr denn noch? Hipp-hipp-hurra in den Krieg gegen den (ebenso pöhsen wie tumben) Iwan!? Wäre doch gelacht, wenn die Amis nicht Moskau in Schutt und Asche legen, und Putins schäbige Überreste auf CNN — oder einem anderen »embedded« Propagandakanal — der wohlig schauernden Öffentlichkeit präsentieren können. Bzw. mangels noch lebender Öffentlichkeit bloß »könnten« — wenn dieser Artikel, wie gesagt, nicht völlig aus dem Finger gesogen ist ...

Was bei Artikeln von Margolis allerdings nicht unterstellt werden kann. Leider, denn der Mann hat schon zu oft recht gehabt.

Deutungshoheit

Polen wehrt sich dagegen, dass man immer von „polnischen Todeslagern“ spricht, wenn die Vernichtungslager der Nazis auf dem heutigen Gebiet Polens gemeint sind. Dass es dazu mit Maulkorbgesetzen arbeitet und die Benutzung bestimmter Worte unter Strafe stellen will, lehne ich strikt ab, aber nicht wegen der Worte sondern weil ich generell die Arbeit mit Maulkorbgesetzen ablehne. Aber freie Meinungsäußerung zum Thema Holocaust scheint generell ein heikles Thema zu sein, nicht nur, was die Opfer, sondern auch, was die Täter angeht. Jedenfalls schäumt Israel jetzt gegen Polen, weil es sich verständlicherweise dagegen wehrt, ständig die Mitschuld an den Verbrechen der Besatzer angehängt zu bekommen. Das darf nicht sein, aus der Sicht Israels ist jeder schuld, und das ist ein Dogma an dem nicht gerüttelt werden darf. Es geht um Deutungshoheit, darum, wer bestimmen darf, wo die Schuld liegt und wer sich demütig zu beugen hat.

Das Ganze wirkt wie eine widerliche, auf den Gebeinen der Vorfahren ausgetragene „Die Welt sucht das Super-Opfer“-Challenge. Jedesmal ist auf jüdischer Seite die argumentative Keule das Schlusswort: „In meiner Familie gibt es Holocaustüberlebende / KZ-Insassen / Opfer der Nazis, also bestimme ich allein, wie man diese Geschichte zu sehen hat!“ (Hatten wir auch erst vor ein paar Tagen bei Muzicant im ORF. Dabei hätte er sich das sparen können, da es um eine holocaustverherrlichende Liedzeile ging, deren Wertung auch ohne Erbopfertum klar ist. Die Frage, ob jemand für diese Zeilen verantwortlich ist, der sie nie gelesen hat, weil sie in den Büchern geschwärzt ist, ist auch ohne Hinweis auf den eigenen Anteil an Millionen Toten recht einfach zu beantworten. Das hinterlässt den faden Beigeschmack, dass die Aufzählung des persönlichen Opferanteils schon reflexartig erfolgt.)

Gegenüber Polen, das selbst von beiden Seiten angegriffen und zwischen Hitler und Stalin aufgerieben wurde, und wo Widerständler ebenso hingerichtet oder in KZ‘s verfrachtet wurden, hat das einen ziemlich ekligen Geschmack. Dass es Polen gab, die sich schuldig gemacht haben, ist eine Tatsache, an die sich nicht das ganze polnische Volk ketten lassen muss. Dass einige der Lager erst seit der westwärts verlagerten Grenze überhaupt auf polnischem Staatsgebiet liegen und davor Deutsches Reichsgebiet waren, darf auch berücksichtigt werden.

Es gab vor einiger Zeit mal eine TV-Dokuserie über die Kollaborateure der Nazis. Eine Folge beschäftigte sich damit, dass auch Juden und Halbjuden nach der kranken Rassendefinition der Nazis mit ihnen zusammenarbeiteten und ihre eigenen Leute ans Messer lieferten. Besitzt Israel jetzt auch eine Mitschuld an den Verbrechen der Nazis? Es gab auch Kollaborateure in Frankreich, trägt ganz Frankreich jetzt eine Mitschuld an den Verbrechen der Nazis? Die Argumentation Israels wirkt mühsam an dünnem Haar herbeigezogen und entbehrlich.

Der Holocaust war ein Völkermord, eine widerliche industrielle Tötungsmaschine zum Umsetzen einer kranken Rassenideologie, die zwischen wertem und unwertem Leben unterschieden hat. Er wurde weder von Polen erfunden noch von Polen institutionalisiert, denn der Staat Polen existierte zu dieser Zeit nicht mehr, zerschreddert zwischen zwei größenwahnsinnigen Massenmördern. Sich ausgerechnet mit Polen, das sich vollkommen zurecht (wenn auch mit Maulkorbgesetzen, die ich deswegen ablehne, weil ich Maulkörbe ablehne) dagegen wehrt, eine pauschale Mitschuld angehängt zu bekommen, hier ein widerlicher Kampf um den Opferstatus geliefert wird, hinterlässt den schalen Nachgeschmack, dass es nicht um das Erbopfertum geht sondern um knallharte politische Interessen. Das auf dem Leid der eigenen Vorfahren zu tun hinterlässt einen fahlen Beigeschmack.

Und nebenbei möchte man erwähnen, dass es auch viele nichtjüdische Opfer der KZ‘s gab. Politische Gefangene, Homosexuelle, „entartete“ Künstler, geistig und körperlich Behinderte. Dass man die immer nur am Rande erwähnt, finde ich ehrlich gesagt recht widerlich. Als ob der Opfertstatus sich aus der Anzahl der Opfer ableitet. Wer mehr Tote hat, hat gewonnen. Wenn man sich diesen ekligen Hickhack anschaut, versteht man jeden, der sagt, das muss einmal ein Ende haben.

Sonntag, 28. Januar 2018

Wahre Worte

Und so sprach in Davos der angeblich tumbe Trottel, der Geisteskranke aus dem Weißen Haus, die von den moralisch hochwertigen Linksprogressiven als irre Untermenschenpeinlichkeit dargestellte Witzgestalt mit der toten gelben Katze am Kopf die vernünftigsten Worte aller Anwesenden:

Ich glaube an Amerika. Als Präsident der Vereinigten Staaten werde ich immer Amerika an die erste Stelle setzen, so wie die Führer anderer Länder auch ihr Land an die erste Stelle setzen sollten. Aber Amerika zuerst bedeutet nicht Amerika allein."

Merkel soll wie üblich nicht verstanden haben, wovon Trump eigentlich redet.

Hätte Van der Bellen gesagt

von LePenseur


»Ich finde, Landbauer soll zurücktreten«, oder »Ich halte Landbauer wegen der Anschuldigungen für so beschädigt, daß er besser zurücktritt« — dann könnte man immer noch fragen, ob es der Rolle des angeblich so »überparteilichen« Bundespräsidenten dienlich ist, solche Aussagen bloß aufgrund medialer Berichterstattung aus einer Ecke zu tätigen, insbesondere einen zwei Tage vor einer Wahl, doch es wäre auch für einen Bundespräsidenten legitim, seine eigene Meinung frei zu äußern.

Er sagte aber im ORF-Interview ausdrücklich: träte Landbauer nicht zurück, »dann hat die FPÖ ein Problem«. 

Das ist, mit Verlaub, an der Grenze zur Drohung angesiedelt. Allein deswegen wäre Van der Bellen zum Rücktritt aufzufordern, denn die Amtsführung eines Bundespräsidenten darf sich nicht mit derartigen Aktionen ramponieren! Wenn man bspw. einem ungünstig parkenden Autofahrer mit den Worten »Wenn Sie nicht sofort weiterfahren, haben Sie ein Problem« Sanktionen androht, dann landen solche Fälle durchaus vor den Gerichten, und werden — wegen der Unbestimmtheit der in Aussicht gestellten Sanktion — als gefährliche Drohung nicht selten mit einer Verurteilung des solcherart Drohenden quittiert. 

Ein Bundespräsident, der sein Amt zu Drohungen mißbraucht, ist daher erst recht rücktrittsreif.

Dem Faß den Boden schlägt freilich das Glaskinnprinzeßchen aus:
Generell den Rückzug aller Burschenschafter aus Regierungsämtern und Kabinetten forderte unetrdessen der früher Bundeskanzler, SPÖ-Chef Christian Kern. Die ÖVP habe "am Rande der Rechtsradikalität schrammende deutschnationale Burschenschafter" in höchste Staatsfunktionen geholt, kritisierte er gegenüber dem ORF das FPÖ- Regierungsteam.
... zitiert DiePresse eine Wortmeldung Kerns. Wie, bitte? Der Auftraggeber eines Herrn Silberstein fordert Rücktritte aus Regierungsämtern — geht's denn noch dreister? Bei Kern eine Rücktritts-aufforderung auszusprechen ist überflüssig: er wurden von den Wählern bereits zurückgetreten.

Ein Auftraggeber von Lügenpropaganda und kreditschädigenden Verleumdungen sollte sich besser in zurückhaltung üben, als die große Lippe mit Pauschalurteilen über »am Rande der Rechtsradikalität schrammende deutschnationale Burschenschafter« zu riskieren ...

Kurz kann sich schon jetzt warm anziehen

von LePenseur


Die Wortspende von Mikl-Leitner in Richtung auf Landbauer und die niederösterreichische FPÖ ist eindeutig: die alten GroKo-Seilschaften in der ÖVP, die nur aus taktischen Gründen mit den türkisen Wölf(ch)en mitgeheult haben und bloß zwecks Ergatterung von Pfründen und Einflußmöglichkeiten die Koalition mit der FPÖ überhaupt mitverhandelten, haben sich in alter Stärke zurückgemeldet. Was LePenseur schon hier und hier als in naher Zukunft drohendes Szenario vorhergesagt hat, steht nun sichtbar im Raum: die Packelei mit der SPÖ soll so schnell wie möglich fortgesetzt werden. Nur halt aus der angenehmen Position des Stärkeren heraus — aber sonst gilt das business as usual: man teilt sich Pfründen und Geldquellen, zockt die Leistungsträger ab, und hält möglichst viele in Furcht und Abhängigkeit von der herrschenden, weil Gelder und Rechte zuteilenden Obrigkeit.

In Niederösterreich, wo die Parteikorruption und Freunderlwirtschaft der Pröll-VP geradezu systemisch genannt werden kann, erwächst in Mikl-Leitner für Kurz ein letztlich übermächtiger Gegner. Ja, Kurz hat einen Wahlsieg eingefahren — aber den hat man ja schon in der Tasche, und Dankbarkeit ist bekanntlich keine Kategorie in der Politik. In Österreichs Politik vermutlich noch weniger als anderswo. Nicht ohne Grund empfahl der ebenso liebenswürdige wie scharfzüngige frühere ÖVP-Handelsminister Robert Graf jenen Politikern, die einen echten Freund suchten, die Anschaffung eines Hundes …

Mikl-Leitner ist nun zwar keine starke, eigenständige Persönlichkeit: Sie ist eine im System Pröll dank ihrer Willfähigkeit gegenüber den Launen des damaligen Landeshäuptlings nach oben geschwemmte Funktionärstype mit allen für diese typischen Charakteristika: intrigante Borniertheit, durch devote Bücklinge gegenüber Höheren etwas gebremstes Sendungsbewußtsein, mit der eigenen Karriere »etwas für Land und Leute zu tun«. Mit anderen Worten: sie verkörpert in typischer Weise den Dreck, der in der Politik immer oben schwimmt.

Wir können davon ausgehen: Kurz wird ein scharfer, eiskalter Wind entgegenblasen nach der Niederösterreich-Wahl, die von den im Hintergrund die Fäden ziehenden GroKo-Seilschaften in beiden Systemparteiflügeln der SPÖVP offenbar als so entscheidend angesehen wird, daß sie nicht riskieren wollten — nein: konnten! —, die SP-Niederösterreich auf den dritten Platz hinter die FPÖ zurückfallen zu sehen, und deshalb die traditionell linken Systemmedien im Verbund mit Politruks aller Schattierungen, vom rotgrünen Almsascha runter bis zu den pinken Haselsteiner-Groupies (die sich, wie erinnerlich, bei den letzten Wahlgängen für die Bildung linkslastige Koalitionen prostituiert haben — wenngleich ihre devote Anwanzerei durch die Ergebnisse vergeblich blieb) mobilisierte. Und nicht zuletzt auch die Eurokraten in Brüssel, die Kurz vom Ausland her unter Druck setzen werden — dank Aufmunitionierung durch Medienhypes und landesverräterische Machenschaften der System-Politruks.

Sollte die Niederösterreich-Wahl nicht trotz (oder auch wegen) dieses abgekarteten, üblen Spiels der Systemlinge als mittleres Desaster für Mikl-Leitner und v.a. für die niederösterreichische SPÖ und GrünInnen enden, so kann sich Kurz schon jetzt als lame duck betrachten: er wird gegen den GroKo-Korruptionsfilz in seiner Partei keine einzige Reform in Österreich mehr durchsetzen können. Und Opportunist, der er ist, wird er seinen Platz am Futtertrog der Macht sichern, indem er jede von der FPÖ eingemahnte Umstrukturierung der verkrusteten Parteienmißwirtschaft ins Leere laufen läßt. Koalitionspapiere sind bekanntlich nicht einklagbar — und ein fliegender Koalitionswechsel zu einer in neuer Liebe errötenden SPÖ ist doch eine blendende Aussicht.

Geblendet und gelackmeiert wären »bloß« die Wähler, die schon bei den letzten Wahlen durch den lancierten Aufstieg von Kurz vermeinten, eine Reform gewählt zu haben, mit der angenehmen Selbsttäuschung, daß Kurz all das, was die FPÖ zu recht verlangt, ebenso liefern werde — nur halt auf weniger »anstößige« Weise. Denn Österreicher sind halt meist eher feige (nur damals bei Waldheim zeigten sie den internationalsozialistischen Einschüchterungsversuchen den gestreckten Mittelfinger). Aber daß die Wähler von den etablierten Berufspolitikern, pardon l’expression, immer einen Tritt in den Arsch bekommen, sobald sie ihre Schuldigkeit am Wahlsonntag getan haben, sollte einen doch nicht wirklich überraschen …

Konfliktzone

Der Krieg des osmanischen Sultans gegen seine Lieblingsfeinde wird, allein schon wegen der hohen Zahl an Kurden ebenso wie Türken in unseren Ländern, auch nach Deutschland und Österreich getragen. Wir haben den Boden perfekt bereitet, um zu einer Konfliktzone zu werden. Könnte sein, dass wir bald schon andere Probleme haben als Liederbücher.

In Köln sind mal eben 20.000 Kurden auf die Straße gegangen, um gegen Erdogans Einmarsch in Syrien zu protestieren. Ob Deutschland jetzt der richtige Ort für so etwas ist, kann diskutiert werden, aber Deutschland hat diesen Leuten nun einmal Asyl gewährt und so haben sie keinen anderen Ort dafür. Und sie haben alles richtig gemacht: ordentlich angemeldet, von den Behörden Auflagen bekommen, diese Auflagen bestätigt und friedlich demonstriert.
Bis zu dem Moment, als sie auf die Auflagen pfiffen.

Das Vorgehen war einfach: eine Auflage war das strikte Verbot von Fahnen mit dem Konterfei des verurteilten PKK-Terroristen Öcalan. Denn man kann den Kurden zugestehen, in dem Konflikt eine bestimmte Opferrolle einzunehmen, aber Engelchen sind sie deswegen noch lange keine. Jedenfalls entrollten sie eine solche Fahne. Keiner schritt ein, denn die Polizei ist zu Deeskalation und Verhältnismäßigkeit angehalten. Und dann geschah das, was man als Lehrstück gegen den ganzen Deeskalations- und Rücksichtkäse betrachten kann: Anstatt sofort einzuschreiten und die Fahne einzukassieren, ließ man den Einen gewähren – und der wurde als Präzedenzfall gewertet und fand sofort nicht nur Nachahmer, sondern, und daran erkennt man die konzertierte Aktion, es wurden hunderte Öcalan-Fahnen verteilt und entrollt.

Vollkommen zurecht wurde die Demonstration daraufhin von der Polizei aufgelöst, denn einmal formulierte Auflagen sind nun einmal zu erfüllen, Gesetze sind einzuhalten. Aber einen schalen Beigeschmack hat das Ganze, wenn man bedenkt, dass „spontane“ Massendemonstrationen von Türken, die in der Nacht nach der Putschvorstellung mit der türkischen Fahne im Anschlag durch die Straßen Kölns und Wiens marschierten, von keinen Behörden belästigt wurden. Anstatt sofort die Bereitschaft zu mobilisieren und dem illegalen und durchaus beängstigenden Spuk ein schnelles Ende zu bereiten, hielten die Behörden still und ließen die Türken gewähren. Doch gegen die Kurden wird dem Gesetz Geltung verschafft.

Dass die Kurden das rigorose Vorgehen gegen ihre eigene, offiziell angemeldete Demo, jetzt in ein Verhältnis setzen und sagen, es wäre eine klare Diskriminierung, bei ihnen das Gesetz nach Punkt und Beistrich umzusetzen und bei den Türken beide Augen zuzudrücken, ist verständlich. Auch wenn es wieder nur das kulturbedingte Mimimi dieser vorderasiatischen Völker ist, das Bild ist verheerend. Dass eine Veranstalterin im TV dann jammert, die Polizei hätte „Ermessensspielraum“ gehabt und lieber „auf Eskalation gesetzt“, ist lächerlich. Die Polizei hatte keinen Spielraum, die Auflagen waren eindeutig und der Verstoß dagegen eine geplante Provokation. Sie haben alles richtig gemacht. Sie müssten das nur bei anderen auch tun.

In Wien demonstrierten auch Kurden, es waren wohl so etwa 3.000. Am Rand kam es zu einigen Vorfällen, als die Demo von Passanten angegriffen wurde. Es leben eben auch Türken in Wien, und die sind, das haben ja die Ergebnisse bei Erdogans letztem Wahlspektakel gezeigt, mehrheitlich ihrem Sultan ganz besonders herzlich zugetan. Und wenn die hören, dass man ihren Helden als „Faschisten“ bezeichnet, was besonders aus Sicht der Kurden auch durchaus seine Berechtigung zu haben scheint, rasten sie eben mal aus. Aber es ist wohl nichts Grobes passiert.

Aber nach der Prügelei am Flughafen von Hannover, wo türkische Touristen und kurdische Demonstranten aufeinander losgingen, und dem Angriff gegen türkische Moscheen in Kassel, Minden oder Leipzig, sollte uns bewusst sein, dass es nicht lange dabei bleiben wird, dass es friedlich vonstatten geht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Kurden und Türken ernsthaft aneinandergeraten. Wir haben einen Konflikt importiert und der wird sich nicht wegdiskutieren lassen. Und es wird der Tag kommen, an dem wir ganz klar Stellung beziehen müssen. Jeder denkende Mensch kann nur zu dem Schluss kommen, dass wir uns gegen beide Seiten entscheiden müssen. Was das bedeutet, muss ich wohl nicht weiter ausführen.

Im halbherzigen „Kampf gegen den IS“ waren die Kurden – mal wieder – die nützlichen Idioten, jetzt empfangen sie die übliche Belohnung des Bundes mit der NATO: den Tritt in den Hintern. Die NATO legt sich immer wieder mit den schlimmsten Gestalten ins Bett, und wenn sie die dann wieder raustreten, produzieren sie neue Feinde. Und mit der Türkei ist es auch noch die NATO, die in Syrien einmarschiert und die Kurdengebiete besetzt, um ihnen neuerlich jegliche Hoffnung auf Autonomie auszubomben.
Der Sultan erweitert sein osmanisches Reichsgebiet.

Assad hat angekündigt, türkische Kampfflugzeuge über seinem Hoheitsgebiet abzuschießen. Ob er das Versprechen einhalten kann, nach all der militärischen Schwächung, sei dahingestellt, aber es riecht nach Krieg, aber diesmal richtig. Erdogan sucht nur einen Grund, um sich Syrien zu holen. Wenn er Russland versprochen hat, dass sie ihren Mittelmeerstützpunkt behalten dürfen und Putin den Deal eingegangen ist, ist Assad geliefert.